Studi VZ? Was ist das? Ist doch schon
voll out, längst überholt, eingestampft, abgehängt.
Ja, das stimmt, kann aber den beiden
Gründern Ehssan Dariani (ehemals CEO) und seinem Kollegen Dennis
Bemmann (ehemals CTO) herzlich egal sein, sie sind durch die Gründung
des einstmals größten sozialen Netzwerk „Studi VZ“ in
Deutschland zu Multimillionären geworden.
Der Anfang des Projektes „Studi VZ“
geht auf den Oktober 2005 zurück. Von einem Internetcafe in
Berlin-Mitte ging es los die Welt oder zumindest den
deutschsprachigen Raum mit einer kopierten Idee aus den USA zu
erobern. Ehssan Dariani studierte VWL in Sankt-Gallen, nach einem
Praktikum in den USA, wo er das 2004 gestartete und heute weltgrößte
soziale Netzwerk „Facebook“ kennenlernte, erkannte er das rießige
Potenzial des Netzwerkes und wollte ein solches unbedingt auch in
Deutschland starten.
Um die Idee umzusetzen suchte Dariani
einen fähigen Programmierer und tat sich mit Dennis Bemmann
zusammen. In nur einem Sommer programmierte der talentierte
Informatikstudent quasi im Alleingang Studi VZ.
Dariani kümmerte sich um die Finanzen
und das Marketing, er ist auch der Erfinder der „gruscheln
Funktion“ und lies sich diese auch vom Patentamt schützen.
Ende Oktober wurde dann die studiVZ
Ltd. Mit formellen Hauptsitz in Birmingham und der Zweigniederlassung
in Berlin (eigentlicher Hauptsitz) offiziell gegründet.
Das wurde deshalb gemacht, weil eine
GmbH-Gründung 25.000€ gekostet hätte und eine Limited nach
britischem Recht für ca. einen Euro angemeldet werden kann und kein
Stammkapital benötigt.
Ehssan Dariani studierte zu diesem
Zeitpunkt noch und hatte am Ende des Studiums Schulden von über
20.000 €. Das Blatt sollte sich jedoch zum besseren Wenden und das
Projekt ging „durch die Decke“
Schnell hatten die Gründer eine rasant
wachsende Zahl an Usern und mit dem Erfolg fanden sich schnell
Risiko-Kapitalgeber. Einer der Ersten war der Spreadshirt-Gründer
Lukasz Gadowski, der sich mit 5000€ beteiligte und sein Vermögen
aus diesem Investment ebenfalls sehr erfolgreich mehren konnte.
Am 2.01.2007 übernahm dann der
„Holtzbrinck Digital Strategy Fond“ für gut 85 Mio Euro alle
Anteile an den VZ-Netzwerken. Mit diesem Verkauf wurden die Gründer
schlagartig zu sehr reichen und berühmten Start-Up-Veteranen, die in
diesem Leben nicht mehr arbeiten müssen.
Der weitere Verlauf ist bekannt und die
Plattform beginnt ihren langsamen und schließlich immer schneller
werdenden Niedergang. Gegen die Konkurrenz von Facebook war kein
Kraut gewachsen und auch mehrere Neuausrichtungen der Netzwerke,
sowie der Versuch andere Zielgruppen zu erreichen waren nicht von
Erfolg gekrönt.
Der Holtzbrinck-Fond ist allerdings
selber Schuld an der Misere, schließlich wurde von Facebook ein
Übernahmeangebot von angeblich einer Milliarde Dollar ausgesprochen,
welches der Verlag aber ablehnte.
Dennis Bemmann betätigt sich heute als
Business Angel und beteiligt sich an diversen IT-Start Ups. Für die
Gründer war die Idee und deren Umsetzung auf jeden Fall ein voller
Erfolg und hat schon viele weitere Menschen zur Nachahmung animiert.
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